MAURICE PFLEIDERER

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Deutsche Bahn

Wir reisen gerne und oft mit der Bahn, auch deshalb weil Omas und Opas nicht in unmittelbarer Nähe leben. Für uns die beste und Stress freieste Methode innerhalb Deutschlands zu reisen. Insbesondere mit Kind kann man sich die Zeit durch Basteln und Spielen wunderbar vertreiben. Und Kinder reisen bis 14 Jahre umsonst mit! Auch lernen wir immer wieder interessante, sympathische Menschen kennen – kaum irgendwo sonst fühlt sich das Leben so bunt an wie in der Deutschen Bahn. Auch für Kinder wird mittlerweile mehr geboten und hier möchte ich mein Positiv platzieren.

Plastic is not Fantastic

Bei Kindern sehr beliebt ist das Bastelheft “Die kleine Lok” und insbesondere die Spielzeug Miniaturzüge wie Der kleine ICE, Robbi Regio, Günni Güterzug usw.. Jedes Kind darf sich Heft&Spielzeugzug im Speisewagen abholen gehen sobald der/die Zugbegleiter/In eine Kinderfahrkarte ausgestellt hat. Mein Konflikt: allesamt sind aus Plastik, die Hülle darum ebenfalls. Nachdem man ein paar mal Zug gefahren ist türmen sich die Spielzeugzüge im Kinderzimmer. “Das brauchen wir nicht” oder “heute bitte ohne Zug” lässt sich schwer durchsetzen, weder gegenüber dem eigenen Kind noch gegenüber den Angestellten. Spielverderber ist man ungern.

 
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Kleine Lok Grosse Welt

Die Lösung für mich ist denkbar einfach: Weshalb nicht in einem größeren Konzept denken und die Faszination Eisenbahn erlebbar machen? Statt die immer gleichen Züge anzubieten lieber eine ganze Welt konzipieren, die es zu ersammeln gilt … Rangierbahnhof, Bahnübergang, Signalstelle, … . Die Kinder sammeln Gleise, Weichen, Signale, Viadukte, Züge, Waggons. Kreieren eigene Welten dazu, kombinieren sie miteinander, tauschen mit anderen Kindern fehlende Elemente usw.. Diese Welten können sehr überschaubar gehalten werden wie uns Playmobil, Lego & Co. wunderbar vor machen. Alle Materialien bestehen aus zertifiziertem, nachhaltig geschlagenem Holz oder anderen sinnvollen Stoffen. Weitreichendere Kooperationen mit Herstellern wie Brio/Haba o.ä. sind möglich. Das macht Spaß und befeuert das Spiel im Spiel. Ausserdem fahren die Kinder dadurch noch lieber Bahn. Alle Eltern haben ein gesteigertes Interesse daran, dass die Kinder mit gesundem Spielzeug ohne Weichmacher & Co. in Kontakt sind. Die Umwelt freut sich auch.

Minimales Invest Maximaler Ertrag

Es sind die vielen konsequent gemachten Details, welche ein stimmiges Gesamtbild bezüglich transformativer Mobilität ergeben, das man sich über Image fördernde Werbung nur teuer einkaufen kann. Und das mit der nächsten Realitätsmeldung arg leidet, weil manches in einem so hochkomplexen Betrieb “Bahn” schwer kontrollierbar ist. Auch deshalb, weil Ökostrom alleine nicht ausreichend ist – viele Bereiche erfordern ein neues Denken und Lösungen, wie z.B. das Thema der Gleistinstandhaltung unter Nutzung von Pestiziden gegen Unkraut. Ich sage: Eltern würden ein solch sinnvolles, rundes und ökologisch verträgliches Angebot freudig bezuschussen bzw. könnten zusätzlich in die Lage versetzt werden, fehlende Teile käuflich zu erwerben, auch über das Prämienprogramm Bahn Bonus.

Dies ist ein Impact Impuls, ein Positiv und kein vollständig ausgerolltes Konzept wofür es nötig wäre, alle Bereiche und Schnittstellen zu kennen. Es zeigt meiner Meinung nach auf, dass bessere Lösungen nicht zwingend kompliziert sein müssen und sehr gut wirken können. Man stelle sich vor, dass jedes Jahr Millionen dieser Plastikloks über den Tresen gehen (lt. Auskunft der Bahn reisen pro Jahr 5,5 Millionen Kinder, weitere Figuren sind in Planung).

 
 

Neue Väter braucht das land

Weshalb so explizit Väter? Weil es für Väter, Töchter und Söhne viel zu wenig Angebote gibt. Weil Mütter auch mal Zeit für sich haben wollen. Weil es viel zu wenig Vater gerechte Spielplätze gibt. Weil Väter wieder mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und wir diese Zeit zur absoluten “quality time” machen sollten. Weil es nötig ist, dass Kinder zu beiden Elternteilen gleichermaßen eine gute Bindung haben denn in der Regel sind die Papas den ganzen Tag fort. Und weil es den Vätern mindestens genau so wie den Kindern fehlt zu werkeln, hämmern, schlagen, sägen, bauen. Und ja, natürlich sind Mütter ebenso Willkommen – nicht selten sind sie im Handwerk mindestens so beschlagen wie die Väter.

Auf die Werkzeuge fertig los

Neue Erfinder, Hand- und Heimwerker braucht das Land! Ein Baumarkt wie Hornbach hätte sicherlich große Freude daran, einen derartigen Ort mit Werkzeugen auszustatten. Väter bieten ehrenamtlich Werk-Workshops an, Opas machen ihr Tüftler-Wissen verfügbar, Repair-Kurse finden statt, sogar professionelle Kurse wie z.B. Ofenbau oder Instrumentenbau reichern das Angebot an. Zukunftstechnologien werden spielerisch exploriert: ein 3-D Drucker repariert das Plastikteil des Lieblingsautos und druckt die selbst kreierte Ritterburg.

Der Eintritt ist frei – das Haus finanziert sich über Spenden, Sponsoren, Förderer, Gastronomie, Verkauf der geschaffenen Objekte uvm.

 
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Endlich mal ein Co-Working!

Co-Working Büros spriessen wie Unkraut aus dem städtischen Boden, doch ausser mit 2 Fingern auf Tastaturen zu klopfen wird dort handwerklich wenig geleistet. Der gemeine Stadt-Vater hat immer weniger Kontakt mit seiner Werkzeugkiste zu der wir wieder für Annäherung sorgen. Mit Innovatoren und Vordenkern wie Christian Kuhtz (“Einfälle statt Abfälle”) sorgen wir dafür, das zu nutzen was im Übermaß da ist und bilden spielerisch einen erzieherischen Neben-Effekt, der die nächsten Jahrzehnte unser Hauptthema sein wird: verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen, Kreislaufdenken, sog. Cradle-to-Cradle, Innovativ kreatives Denken, Handwerkskunst uvm.

Aus Werkstatt wird Wertstatt: plötzlich entsteht an einem Ort der Tat ein seliges Gemeinschaftsgefühl, weit übers Machen hinaus.

In der Wertstatt werden Werte hergestellt

Die Wertstatt ist ein Ort des Machens und der Zusammenführung, Väter werkeln höchstens noch in der Hobbygarage, Kinder nur noch in der Kita. Hier wird Glücklich sein durch Handwerken erzeugt, die Vater-Kind-Bindung wird verstärkt, durch kreative Ruhe und Betätigung wird Stress reduziert (Stress ist unser Krankmacher Nummer Eins). Wo können Erwachsene heute noch in Gemeinschaft werken außer im Gefängnis?

Ein Ort wie die Wertstatt stiftet für unsere Gesellschaft Wert, statt sie weiter auszuhöhlen. Und damit ist so eine Idee auch würdig zur Förderung, wie zum Beispiel durch das Familienministerium, Programme der Städte und Gemeinden usw.. Darüber hinaus gibt es – ohne dies weiter vertieft zu haben – sicherlich diverse Wettbewerbe (Jugend forscht o.ä.) mit denen man in der Perspektive kooperieren könnte. Doch zuvor steht auf der Agenda: einfach mal machen.

 
 

Testen Testen testen
statt kaufen kaufen kaufen

Wäre es nicht toll, wenn man Produkte vor ihrer Anschaffung erst einmal ausgiebig testen könnte? Und zwar nicht nur in einer Simulation sondern im realen Alltagsleben. Wir alle wissen doch, nichts geht über die persönliche Erfahrung! Und weil jeder unterschiedliche Ansprüche und Nutzungsanforderungen hat, lässt sich durch Nutzerrezensionen nicht wirklich vorher bestimmen, ob das Produkt auch für mich taugt. Niemand hat Lust, günstige Produkte im Ergebnis 3-fach und teurer zu kaufen weil sie eben doch nicht die eignen Anforderungen erfüllen. Wer hier Hersteller-Angst riecht, übersieht die Chancen für Jene: die vielfältigsten und besten Rückmeldungen aus Nutzersicht. Gute, qualitativ hochwertige Produkte setzen sich zwangsläufig durch. Bei vielen Produkten geht es dabei um Details, den Feinschliff, der sich aus einer Nutzungsanforderung ergibt. Dadurch können Produkte u.a. extrem durabel werden. Doch um das herauszufinden benötigt es möglichst viele ‘real life’ Szenarien. Vorwerk hat mit seinem Thermomix gezeigt wie man ein solides Produkt über 40 Jahre hinweg lebendig hält. Mit einer guten Basis und Optimierungen entlang dem, was die Kunden wirklich brauchen – aufgrund ihrer ausgiebig zurück gemeldeten Erfahrungen. Weshalb sollte testen und ausprobieren nur einigen Wenigen in irgend einem Lab möglich sein? Womöglich nach Kriterien, die gar nicht mit meinen übereinstimmen?

Ach Ja, Geplante Obszoleszenz

Meint, dass Produkte künstliche Materialschwächen oder gar Fehler eingebaut haben und innerhalb eines festgelegten Zyklus kaputt gehen (Drucker, Mobiltelefone, Smoothie Maker usw.). Wissen wir alle machen wir nix? Ein solches Kaufhaus würde Druck auf die Hersteller ausüben, weil sich der Markt des Testens selbst reguliert – ein Nutzer-Ranking gibt Auskunft. Vielleicht auch die Auskunft von Nutzer zu Nutzer als echter “Personal Influencer”, weil dieser sich in einer bestimmten Nische besonders gut auskennt (könnte die “Produktmiete” bilden). Und natürlich kann man das Produkt so es gefällt kaufen bzw. behalten, bestenfalls mit einem Tester-Rabatt inklusive.

Dieses Kaufhaus ist physisch also entsteht Mehrwert durch heutige Youtube-Tester und Influencer, die als zusätzliche Verkaufsberater, Ratgeber und Guides beim vor Ort Event fungieren.

Fehlkäufe werden minimiert, weil die Diversität der Anforderungen und Erfahrungen transparent wird und so Kaufentscheidungen wirklich qualifiziert werden. Wir erhalten bessere, langlebigere Produkte und ein Umdenken aller Beteiligten. Menschen benötigen nicht permanent etwas Neues, sie wollen etwas verlässliches. Produktzyklen verlängern sich, ja die gesamte Art Produkte zu konzipieren und herzustellen verändert sich (Entwicklungsintervalle, offene Prozesse, In-time Produktion usw.). Inklusive ihrer Vermarktung, die jetzt viel einfacher und günstiger wird, weil das Produkt hält was es verspricht!

 
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wer soll das bezahlen?

Die Chancen* für Hersteller liegen auf der Hand und daher stellen sie ihre Produkte kostenlos zur Verfügung. Tester können Produkte befristet testen (max. 1 Monat), ihre “Kosten” sind das detaillierte Feedback entlang eines digitalen Fragebogens (App). Diese “Kosten” kann man staffeln entlang der Produktkategorie und Mietdauer. Am Anfang stehen leicht bewegliche Produkte wie z.B. Mobiltelefone, Fahrradlichter, Wasserkocher, Mixer. Moment mal, das machen Nutzer doch schon freiwillig nach jedem Kauf?! Nicht wirklich. Denn effektiv aussagekräftig sind Rezensionen nicht – wir alle wissen viele davon entstehen als Teil des Hersteller-Kommunikationsmix, doch am wichtigsten: die Bedürfnis-Szenarien sind völlig unterschiedlich gelagert, intransparent und damit schwer einzuordnen.

*Chancen für Hersteller sind u.a.:

  • Qualifizierte Hinweise aus Nutzersicht für Produktoptimierungen

  • Erschließung breiterer Nutzergruppen durch Produktergänzungen und Produkt-Erweiterungen

  • Erhöhte Nutzerloyalität losgelöst vom Preis, reduzierter Preiskampf

  • Weg vom Vermarktungs-Hamsterrad hin zur Innovationsrakete mit Relevanz

Better Future

Die Schwächen der Produktwelt eröffnet den Blick für Optimierungen wie Erfindungen: “Hey, das wäre für meine Anwendung so besser bzw. wie wäre es wenn …?” wird diese Produktlücken in Marktchancen umkehren. Für die existierenden Hersteller oder agile neue Mitspieler. Von einer solchen Entwicklung profitieren zunächst die einzelnen Nutzer, später jedoch alle weil die Möglichkeit für besser durchdachte und besser gemachte Produkte die Lust ihrer Nutzung lange aufrecht erhält. Und damit bewusstere, seltenere Käufe stattfinden, die gleichzeitig dauerhaft an eine Produktmarke binden. Es entsteht weniger Wegwerfschrott (das ist nämlich nicht nur Mentalität!), weniger Problemstoffe, weniger Ausbeutung (z.B. in Afrika, wo unser Schrott hingeschickt wird), weniger Leid und weniger Umweltver-schmutzung. Kaufst du schon wieder oder testest du erst mal?